Wie schon für den TROPENTAG 2017 in Bonn liefert Intertrop auch für den TROPENTAG 2019 in Kassel die Konferenztaschen aus Jutefasern. Dies mag auch mit den kritischen Teilnehmern der Konferenz zu tun haben, welche sich sicherlich nicht mit Baumwolltaschen abfinden würden, seien es auch Konferenztaschen aus Bio-Baumwolle.

Hintergrund: Baumwolle ist alles andere als umweltfreundlich. Zum Anbau der Pflanze benötigt es große Mengen an Wasser. Im Gegensatz zu anderen Faserpflanzen (wie z.B. Jute) kommt Baumwolle nicht mit Staunässe zurecht, dass heißt ein Anbau in der wasserreichen Regenzeit ist nicht möglich und so muss der Wasserbedarf durch künstliche Bewässerung gedeckt werden. Für die Produktion eines Kilos Baumwolle wird an die 11.000 Liter Wasser benötigt (Quelle: NABU). Ein berühmtes Negativbeispiel für die verheerenden Auswirkungen der künstlichen Baumwollbewässerung ist der Aralsee: zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eines der größten Binnengewässer der Erde, wurde der See ab den 1930er Jahren durch die hohe Wasserentnahme zur Bewässerung der angrenzenden Baumwollfelder fast vollständig ausgetrocknet. Ein weiterer Grund: Baumwolle ist eine sehr empfindliche und extrem anfällige Pflanze. Ein kommerzieller Anbau ohne den Einsatz von irrsinnigen Mengen an Pestiziden ist kaum möglich.

TROPENTAG ist eine jährlich stattfindende interdisziplinäre Konferenz zur Forschung in den Bereichen tropische und subtropische Landwirtschaft, Management natürlicher Ressourcen und ländliche Entwicklung. Die Konferenz wird gemeinsam von den Universitäten Berlin, Bonn, Göttingen, Hohenheim, Kassel-Witzenhausen, dem ZALF e.V., der Universität Gent (Belgien), der Tschechischen Universität für Biowissenschaften Prag (Tschechische Republik), der BOKU Wien (Österreich) und dem Rat für tropische und subtropische Forschung (ATSAF e.V.) in Zusammenarbeit mit dem GIZ Advisory Service on Agricultural Research for Development (BEAF) organisiert.